Mit der Einführung von ConnX, einem neuartigen intermodalen Mobilitätssystem, das von LEITNER, einem südtiroler Seilbahnhersteller, entwickelt wurde, wird die Stadtmobilität grundlegend verändert. Nachdem umfangreiche Testphasen erfolgreich abgeschlossen wurden, soll ConnX 2025 auf den Markt kommen. Es wird eine verbesserte Konnektivität und Nachhaltigkeit im städtischen Verkehr durch die nahtlose Integration von Seilbahnsystemen mit autonomen Elektrofahrzeugen gewährleisten.
Ein innovativer Mix aus Elektroautos und Seilbahnen
Der Name ConnX, der vom englischen Wort „connect“ (verbinden) abgeleitet ist, repräsentiert den wesentlichen Vorteil des Systems: die perfekte Verknüpfung von Luft- und Landverkehrsmitteln. Die Funktionsweise des Systems erfolgt durch die Übertragung einer Kabine von einer Seilbahn auf ein selbstfahrendes Elektroauto in der Station. Dieses Fahrzeug fährt dann weiter auf Straßenebene, wodurch es sich in städtischen Gebieten flexibler bewegt.
Im urbanen Raum bringt dieser hybride Ansatz bedeutende Vorteile mit sich. Seilbahnen sind in der Lage, topografische Hindernisse sowie strukturelle Hürden wie Gebäude oder Denkmäler wirksam zu umgehen. Die autonomen Fahrzeuge stellen gleichzeitig eine praktische Lösung für Gebiete dar, in denen es aus Platzgründen oder städtebaulichen Gründen keine durchgängige Seilbahnanlage gibt. Dieses zweigleisige Verkehrssystem erlaubt Reisen ohne Unterbrechungen, ohne dass die Fahrgäste die Kabine wechseln müssen. Dadurch wird Komfort und Effizienz gesteigert.
Testphase und gemeinsame Weiterentwicklung
Die Entstehung des ersten ConnX-Prototyps in Sterzing markierte den Beginn der Reise von der Idee zur Realität. Das System wurde in den vergangenen Monaten im ZalaZone Automotive Testing Center in Ungarn einer gründlichen Prüfung ausgesetzt. Laut Klaus Erharter, Leiter Forschung und Entwicklung bei LEITNER, „hat ConnX in den letzten Monaten alle eingehenden Tests, die wir im ZalaZone Automotive Testing Center in Ungarn durchgeführt haben, erfolgreich bestanden.“
Die Kooperation mit Elaphe, einem slowenischen Unternehmen und Marktführer für Radnabenmotoren, spielte eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Testphase. Günter Tschinkel, Leiter der Elektrotechnik bei LEITNER, erklärt: „Auch dank der erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem slowenischen Unternehmen Elaphe, dem Marktführer im Bereich Radnabenmotoren, konnten wir alle komplexen Funktionen unserer technologischen Lösung testen.“
Die Tests konzentrierten sich auf unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten, wie etwa die Synchronisation der Seilbahn mit den selbstfahrenden Fahrzeugen sowie das Ein- und Aussteigen der Fahrgäste. Bei diesen Szenarien handelte es sich um einen kompletten Halt des Fahrzeugs am Bahnhof sowie um das Durchfahren von Haltestellen mit einer Geschwindigkeit von 0,3 m/s. Die Durchführbarkeit des Projekts wird durch die positiven Resultate dieser Tests bestätigt und trägt zur Erreichung des Ziels bei, ConnX bis 2025 marktfähig zu machen.
Bessere Mobilität in urbanen Gebieten dank Flexibilität und Effizienz
ConnX zielt darauf ab, die Hauptprobleme des urbanen Verkehrs anzugehen, indem es ein System bereitstellt, das anpassungsfähig und effizient ist. Es ist eine attraktive Option für Städte, die ihre Konnektivität verbessern wollen, ohne die umfangreichen Infrastrukturänderungen vornehmen zu müssen, die bei herkömmlichen Straßen- oder Schienenausbauten notwendig sind, da es in der Lage ist, infrastrukturelle Barrieren zu umgehen.
ConnX kann in der Praxis Steigungen von bis zu zehn Prozent bewältigen und eine Geschwindigkeit von bis zu 12 Metern pro Sekunde (ca. 43 km/h) erreichen. Aus diesem Grund sind autonome Fahrzeuge nicht von Verzögerungen durch andere Verkehrsteilnehmer betroffen, da sie auf eigenen Fahrspuren reisen. So wird sichergestellt, dass die Fahrtzeiten regelmäßig sind und der Betrieb während der gesamten Betriebszeit ohne Unterbrechungen abläuft. ConnX stellt zudem eine anpassungsfähige Haltestellenplanung zur Verfügung, die es ermöglicht, mehrere Haltestellen gemäß den städtebaulichen Anforderungen zu integrieren.
Ökonomische Vorteile und positiver Beitrag zum Umweltschutz
ConnX stellt aus ökonomischer Perspektive eine preiswerte Lösung für den städtischen Verkehr dar. Das System weist im Vergleich zu konventionellen Straßen- und Schienenverkehrssystemen geringere Investitions- und Betriebskosten auf und hat eine kurze Baudauer. Die Verwendung von selbstfahrenden Elektroautos verringert die Betriebskosten und stellt eine Antwort auf die wachsende Relevanz nachhaltiger und umweltverträglicher Transportlösungen dar.
ConnX steigert die Umweltvorteile von Seilbahnen, indem es die Lärmemissionen erheblich verringert und die Verwendung von Elektromobilität im öffentlichen Verkehr unterstützt. Die Elektroautos, die in das System integriert sind, tragen dazu bei, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Auf diese Weise unterstützen sie die Anstrengungen der Städte, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Entwicklung von Seilbahnen für den öffentlichen Nahverkehr
Eines der primären Ziele des ConnX-Projekts besteht darin, die Zustimmung und Nutzung von Seilbahnen als praktikablen Bestandteil des öffentlichen Nahverkehrs zu steigern. LEITNER beabsichtigt, die Anwendungsmöglichkeiten der Seilbahntechnologie über herkömmliche Bereiche hinaus auszubauen, indem es die Praktikabilität und Vorteile der Integration von Seilbahnen in autonome Bodenfahrzeuge zeigt.
ConnXs einzigartiger „Systemmix“ verbessert die Anziehungskraft von Seilbahnen, indem er sich mit gängigen Problemen im urbanen Verkehr auseinandersetzt. Er stellt eine Lösung bereit, die ökologisch nachhaltig und wirtschaftlich tragfähig ist und nicht nur technisch machbar ist. Dadurch werden Seilbahnen im städtischen Verkehrssektor als konkurrenzfähige Option positioniert. Sie können bestehende Systeme ergänzen und Lücken schließen, in denen andere Verkehrsmittel eventuell nicht in Frage kommen.
Zukunftsperspektive: Markteinführung im Jahr 2025
Nachdem die Testphase erfolgreich abgeschlossen und die Entwicklungsarbeiten fortgesetzt wurden, steht ConnX kurz davor, im Jahr 2025 sein Marktdebüt zu machen. Die Ergebnisse der Tests und die verbesserten Abläufe haben den Zeitplan des Projekts festigt und die Vorstellung eines vernetzten städtischen Mobilitätssystems in die Tat umgesetzt.
LEITNER behauptete: „Der Fortschritt ist ein positives Zeichen und unterstützt das ehrgeizige Ziel, das patentierte System als Zukunftsmodell für den städtischen Verkehr in den nächsten zwei Jahren marktreif zu machen.“ Diese innovative Lösung, die mit ihrer beispiellosen Flexibilität und Effizienz den städtischen Verkehr neu definieren wird, wird bald in Städten verfügbar sein, die wegweisende Mobilitätsentscheidungen treffen möchten.
Quelle: leitner.com