Seit Jahrhunderten schnitzen Künstler Skulpturen aus Stein und Marmor. Mit der Erfindung von Robotor, einem Robotermeißel, der von einer selbstprogrammierenden Software gesteuert wird, hat die Welt eine neue Ära der Bildhauerei begonnen. Mit Robotor können die Benutzer den Roboter mit Daten füttern, um prächtige und hochdetaillierte Skulpturen zu schaffen, die es mit denen von menschlichen Künstlern aufnehmen können. Die Mitbegründer Filippo Tincolini und Giacomo Massari sehen ihre Technologie als Lösung für die ermüdende, riskante und gefährliche manuelle Arbeit an Marmorskulpturen.
Die Inspiration für Robotor kam aus dem Herzen des Steinbruchgebiets von Carrara, demselben Gebiet, in dem der wertvolle Marmor gewonnen wurde, den Michelangelo für seine Statuen verwendete. Tincolini und Massari sind davon überzeugt, dass ihre Technologie den Beginn einer neuen Ära markiert, in der Skulpturen nicht mehr “aus zerbrochenen Steinen, Meißeln und Staub bestehen, sondern aus Scans und Zeichnungen”.
Die Hardware und die Bauweise des Robotermeißels wurden so konzipiert, dass sie schweren Lasten standhalten und in den widrigsten Umgebungen arbeiten können. Wenn der Benutzer Erfahrung mit der Programmierung hat, kann er den Robotermeißel leicht mit komplexen Daten steuern, und er kann die Arbeitslast mit Leichtigkeit bewältigen. Die selbstprogrammierende Software OR-OS vereinfacht die Herstellung komplexer Skulpturen und ermöglicht die Echtzeitprogrammierung des Roboters für seine Geschwindigkeit, Leistung und Fräsleistung.
Arbeitsablauf und Verarbeitungsphasen
Der Robotor analysiert den Stein oder das Material, das er bearbeiten soll, und prüft dessen Eigenschaften, Ecken und Form. Nachdem er die Punkte um das Material herum identifiziert hat, an denen er schnitzen kann, beginnt der Robotermeißel mit dem Reproduktionsprozess. Der Benutzer plant den Arbeitsablauf und beginnt mit dem Scan des Produkts, das der Roboter herstellen soll. Alternativ dazu kann die selbstprogrammierende Software den Robotermeißel in die Lage versetzen, autonom zu arbeiten.
Die Software steuert den Robotermeißel bei der Auswahl der Werkzeuge, die er in den verschiedenen Phasen des Prozesses verwendet, von der Bearbeitung des Materials über das Polieren bis hin zum Abstauben mit Wasserstrahlen. Die Fähigkeit des Robotermeißels, während der Produktion weggeworfene Materialien wiederzuverwenden, reduziert den Materialabfall, die Betriebskosten, den Energieverbrauch und die Produktionszeiten.
Flexibilität und Autonomie
Der italienische Robotor ist mit einem mechanischen Arm ausgestattet, der mit Elektrospindeln und automatischem Werkzeugwechsel arbeitet. Er steht auf einer Basis, die elektrische und hydraulische Komponenten enthält, die von den Mondmodulen inspiriert sind. Der Drehtisch, auf dem der Robotermeißel steht, kann Werkstücke mit einem Gewicht von bis zu 50 Tonnen tragen und ist damit ein unverzichtbares Zubehör, um die Flexibilität des Roboters zu nutzen.
Die Benutzer können die OR-OS-Software verwenden, um den Robotermeißel auf jede beliebige 3D-Form zu programmieren, sogar durch Scannen von Originalarbeiten, die Kunden und Benutzer reproduzieren möchten. Das System kann sich selbst programmieren, um autonom zu arbeiten und die Reproduktion ganz allein zu verwalten und zu kontrollieren. Der Eingriff des Benutzers ist zwar nach wie vor willkommen, aber der Robotermeißel kann selbständig arbeiten und beeindruckende Skulpturen schaffen.
Fazit
Robotor revolutioniert die Bildhauerkunst mit einer fortschrittlichen Lösung, die auf der Forschung und dem Zusammenspiel von Kunst, lokalem Umfeld, Tradition und Technologie beruht. Die Mitbegründer Tincolini und Massari haben einen Robotermeißel entwickelt, der mit Leichtigkeit prächtige und hochdetaillierte Skulpturen herstellen kann und dabei Materialabfälle, Betriebskosten, Energieverbrauch und Produktionszeiten reduziert. Die Flexibilität und Autonomie des Robotor machen ihn zu einem Wendepunkt in der Welt der Bildhauerei, der es Künstlern und Designern ermöglicht, komplexe Skulpturen zu schaffen, die mit der Hand nicht zu realisieren wären. Wie Tincolini und Massari es ausdrücken, “ist die Ära der Skulpturen, die aus zerbrochenen Steinen, Meißeln und Staub bestehen, vorbei”.
Quelle: robotor.it